Antrag Feststellung des Zustands Otzberger Gewässer zum Thema Hochwasserschutz
02.08.2021
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindeverwaltung möge den aktuellen Zustand ihrer Gewässer feststellen da dies hochwasserrelevante Auswirkungen auf Otzberger Ortsteile hat. Auch der Zweckverband Gersprenzgebiet sollte mit hinzugezogen werden, für die Gewässer in deren Zuständigkeitsbereich.
Die Fragestellung sollte ein Planszenario über ein Starkregenereignis in der Region mit bis zu 150 Liter/m2 betreffen, wie kürzlich in mehreren Teilen Deutschlands geschehen.
Insbesondere die Frage nach ausreichenden Retentionsflächen, Rückhalteanlagen, Bauten zur Dämmung und Bauten zum Auffangen großer Wassermengen, zur Vermeidung von Hochwasserschäden, geplante und bereits in Auftrag gegebene Maßnahmen.
Ziel der Fragestellung sollte sein, ob die Mitbürger, Bauten, Anlagen der Otzberger Gemeinden vor solchen Ereignissen ausreichend vor Hochwasserereignissen geschützt sind. Oder ob hier kurz- bis mittelfristig Maßnahmen getroffen werden müssen, eine ausreichende Absicherung z.B. mit Hilfsstoffen (ausreichende Sandsäcke), oder anderes zu erreichen. Gibt es Sanddepots zum Selberfüllen der Bürger von Säcken, das kann eine Feuerwehr nicht allein leisten etc…….
Es gab kürzlich wieder eine Erfahrung in einigen Ortsteilen in Otzberg. Das ging glimpflich aus, aber auch nur weil es nur kurz ganz heftig geregnet hatte.
Begründung:
Der Klimawandel bedingt Umweltkatastrophen, wie wir es aktuell auf schlimmste und unvorhersehbare Art in den unterschiedlichen Gemeinden erlebt haben. Kleine, unscheinbare Bäche haben sich zu reißenden Strömen entwickelt, die unvorstellbare Schäden für Leben und Existenzen angerichtet haben. Es war ausschließlich ein Produkt des Zufalls, dass Gemeinden quer durch das Bundesgebiet betroffen waren. Es hätte aber jeden treffen können.
Dass sich dies aufgrund des Klimawandels wiederholen wird, gilt als gesichert. Das vorhersehbar ist, wo sich dies ereignen wird, nicht.
Wetterextreme, wie Starkregenereignisse, Tornados, Hurricanes und Dürren werden aufgrund der Veränderung des Jetstreams auch in unseren Breiten zunehmen. Auch dies gilt als sicher und hat sich bereits ereignet.
Wie sich in vielen der Katastrophe nachfolgenden Analysen gezeigt hat, sind die Zustände der Gewässer, die Retentionsflächen, verminderte Versieglung, Befestigungen, Maßnahmen zur Versickerung plötzlich auftretender Hochwassersituationen wichtig zur Vermeidung stärkster Schäden, die auch durch Elementar-Versicherungen nicht ausreichend aufgefangen werden können.
Es sind
- – nachhaltige Renaturierung der Gewässer,
- – natürliche Befestigung von Uferbereichen durch natürlichen Strauchbewuchs,
- – Öffnen von Versieglungen, wo Überschwemmung absehbar ist,
- – Herstellung von Retentionsflächen eine konkrete Notwendigkeit,
- – Einhaltung des Schutzes der Gewässerrandzonen (insbesondere bei landwirtschaftlicher Nutzung)
nur einige der Punkte zu diesem Themenbereich, die neben dem Schutz der Bevölkerung und der Natur auch günstige Konsequenzen auf Wirtschaft und Wachstum über die aktuelle Legislaturperiode hinaus haben.
Aus diesem Grund stellt die Fraktion der Grünen den Antrag, diese Sachverhalte an sachkundiger Stelle prüfen zu lassen, um geeigneten Maßnahmen kurz- bis mittelfristig angemessen begegnen zu können. Das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie bietet z.B. eine Möglichkeit, Fließpfadkarten für hessische Kommunen, speziell für deren Bereich, zu erstellen. Diese Karte kann nur auf Antrag einer Kommune gestellt werden und ist kostenpflichtig. Der Link hierzu: